Holzbearbeitung – Reparatur der gebrochenen Tür eines 50er Jahre Schrankes

50er Jahre Wohnzimmer Schrank

In diesem Video geht es mal nicht um alte Autos, aber dafür um einen alten 50er-Jahre Wohnzimmerschrank den ich vor 30 Jahren von der Erstbesitzerin übernommen habe.

Leider ist eine Tür gebrochen. Eine Tischdecke aus dem Schrank geholt und auf dem Weg in die Küche gegen die geöffnete Tür gelaufen. Ein Moment der Unachtsamkeit und die Schranktür war entzwei.

Der Schrank besteht aus massivem Holz, der Bruch ist entlang der Fasern. Die beiden Hälften lassen sich wieder zusammenschieben, sodass Leimen kein großes Problem darstellen sollte.

Allerdings ist die Tür nicht einfach ein gerades Brett, sondern an der Scharnierseite rund.

Als erster Schritt wurde der Bereich direkt an der Bruchstelle mit Malerkrepp abgeklebt, damit das Holz nicht durch den Kleber verunreinigt wird.

Als Leim wurde Soudal Pro 45P verwendet. Damit habe ich bei den Stellmacher- /Instandsetzungsarbeiten an der Wartburg Kombi Karosserie schon positive Erfahrungen gesammelt.

Der Kleber schäumt etwas auf (wie PU-Schaum), ist Spalt überbrückend und klebt extrem fest.
Damit ist eigentlich auch schon klar, weshalb ich den Reparaturbereich abgeklebt habe.

Die Tür habe ich mit weichen Backen vorsichtig in den Schraubstock geklemmt.

Dann wurde der Klebstoff auf beiden zu verleimenden Teilen mit Wattestäbchen aufgetragen.

Als nächster Schritt wurden die Bruchstücke wieder zusammen geschoben und mit Spanngurten und Holzklötzen zusammengespannt. Aufgrund der Rundung der Tür funktioniert dies nicht optimal. Daher wurden zusätzlich mit Malerkrepp die Sichtseite und anschließend die Innenseite der Klebestelle verspannt und die Spanngurte wieder entfernt. Nun darf der Kleber über Nacht trocknen.

Knapp 24 Stunden später wurden dann die Klebestreifen, die für das Verspannen nötig waren, wurden entfernt. Die Klebestellen wurde mit einem scharfen Beitel von Kleberesten befreit.

Nach Entfernen der verbliebenen Klebestreifen wurden die Klebestellen mit dem Cuttermesser abgezogen. Anschließend wurde die Naht mit 600er Schleifpapier egalisiert.

Der verbliebene dünne Spalt auf der Innenseite der Tür wurde mit wasserfestem Holzleim gefüllt und mit einem Feuchttuch abgezogen.

Die Tür hat ihre alte Form und Stabilität zurückerhalten und nur der helle Bereich der Bruchkante zeugt noch von dem Schaden. Sobald dieser Stellen lasiert sind, ist der Schrank wie zuvor.

Das Video ist leider nicht perfekt. Die Kamera war falsch (auf Zeitraffer) eingestellt. Die wesentlichen Schritte sind aber erkennbar.

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