MZ ES 150 – Messuhr Bastelei / Reparatur, Zündeinstellung, Ölstand und Probefahrt

Heute steht das Einstellen der Zündung auf dem Programm. Eigentlich müsste die Zündung ja stimmen, aber nach dem Kurbelwellentausch will ich lieber auf Nummer sicher gehen. Außerdem zickt die Zündung ja scheinbar herum.

Eine alte DDR-Zünduhr /-Messuhr habe ich noch herumliegen. Nach einer Reinigung und einem Hauch Öl funktioniert die Messuhr wie sie soll. Leider fehlt der passende Adapter zum Einschrauben in das Kerzengewinde. Für die Zündeinstellung mit der Schiebelehre beim Wartburg Coupe habe ich vor Ewigkeiten mal eine Zündkerze umgebaut. Also genauer gesagt ist mit Umbau die Entfernung des Keramikkörpers und des Innenlebens gemeint.

Alte Kerzen sind noch da, also eine passende Kerze für die MZ (M14) von ihrem Innenleben befreit. Der Keramikkörper muss zertrümmert werden, um ihn herauszubekommen. Man könnte auch den oberen Kragen der Zündkerze wegschleifen und den Keramikkörper komplett ausbauen. Den oberen Kragen der Zündkerze habe ich nach dem Ausbau des Keramikkörpers abgefeilt.

Die Kerze muss in für meine Messuhr (8 mm Sockel) noch aufgebohrt werden. Hier erst auf 8 mm und dann auf 8,5 mm. Es muss Platz geschaffen werden für die Messuhr und den Druckausgleich. Damit ist der erste Teil geschafft.

Die Öffnung wird vermessen und mit Tinkercad ein passender Einsatz mit 8 mm Bohrung und angefastem Boden konstruiert. Der 3D-Druck mit dem Drucker ist schnell erledigt und der Einsatz wird mit dem Schraubstock bündig in die Zündkerzenhülle gepresst. Das Loch wird mit dem 8 mm Bohrer nochmal nachgesetzt und mit der Feile feinbearbeitet. Seitlich wird eine weitere kleinere Bohrung in den Einsatz gebohrt. Diese dient dem Druckausgleich und ist erforderlich, um bei der Zündeinstellung den Zylinder drehen zu können.

Das Ergebnis ist eine gut passende Aufnahme für die Messuhr. So findet die Messuhr auch trotz der Enge bei der MZ ES 150 genug Platz. Die Messuhr wird in die Aufnahme gesteckt. Dann wird die Aufnahme in den Zylinderkopf geschraubt. Die Messuhr kann dabei festgehalten werden und nur die Aufnahme gedreht werden.

Durch das kleine Zusatzloch ist der Druckausgleich möglich. Dazu hört man noch, wenn Luft durch das Loch gedrückt wird und der Kolben sich nach oben bewegt.

Die Zündeinstellung ist nun ein echtes Kinderspiel. Erst Unterbrecherabstand prüfen und einstellen. Dann mit der Prüflampe und der Messuhr die Zündung auf 3 mm vor dem oberen Totpunkt einstellen.

Nun noch das Getriebeöl wieder auffüllen und dann kann die Testfahrt beginnen.

Das Motorrad spring gut an und los gehts. Diesmal war dann nach 50 Metern schon Schluss. OK, zurück zur Werkstatt und Feierabend. Bin gespannt, ob der Motor nun nach dem Probelauf dicht bleibt.

Beim nächsten Mal geht es auf die Suche nach dem Zündproblem. Wäre doch gelacht, wenn das nicht in den Griff zu bekommen ist. Möglicherweise machen der höhere Verdichtungsdruck und die gestiegenen Außentemperaturen dem Zündfunken mehr zu schaffen, als noch bei dem alten Zylinder.

https://www.thingiverse.com/thing:4875983

Mehr zum genutzten 3D-Drucker und der aktuellen Konfiguration findet ihr unter dem folgenden Beitrag:

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